Vom Leben und Wirken des letzten Fürsten

Im Bad Meinberger Kurgastzentrum geht es am 13. August um Leopold IV. Wer war der Mann, dessen Nachfahren bis heute im Detmolder Schloss leben?

Horn-Bad Meinberg (als). 900 Jahre Lippe und 50 Jahre Kreis Lippe werden in diesem Jahr groß gefeiert. Am Sonntag, 13. August, lädt die „GesUndTourismus Horn-Bad Meinberg“ aus diesem Anlass zum zweiten großen Vortrag im Jubiläumsjahr ein. Im Fokus steht Lippes letzter Fürst Leopold IV. Beginn ist um 14 Uhr im Kurgastzentrum.

„Zum Finale lohnt es, sich mit dem letzten Fürsten dieser Dynastie zu beschäftigen“, schreiben die Organisatoren in ihrer Ankündigung. Prinz Leopold Julius Bernhard Adalbert Otto Karl Gustav stammt aus der Linie Lippe-Biesterfeld, die sich nach dem Tod des Grafen Simon VII. im Jahr 1627 entwickelt hat. Jobst Hermann, sein ältester Sohn aus zweiter Ehe, bekam von seiner Mutter das Gut Biesterfeld geschenkt und nannte sich fortan Lippe-Biesterfeld.

Die Entwicklung dieser Linie, die immer im engen Kontakt zur Hauptlinie in Detmold stand, zu verfolgen, sei sehr interessant. Schließlich war man den regierenden Grafen ebenbürtig, adelsstolz und immer auf dem Sprung als nächste erbberechtigte Linie vielleicht doch noch die Herrschaft zu übernehmen.

Doch erst unter Graf Ernst zur Lippe-Biesterfeld nahm diese Idee 1895 Formen an – allerdings mit schweren politischen Verwicklungen. „Es waren ein harter Kampf, der mit Kaiser Wilhelm II. sowie den Schaumburg-Lippern auszufechten war, bis Leopold nach dem Tod seines Vaters endlich 1905 Fürst zur Lippe wurde“, heißt es. 250 Jahre hat es schließlich gedauert, bis endlich ein Biesterfelder auf dem lippischen Thron saß. Doch nur 13 Jahre hatte er Zeit, Einfluss auf die Entwicklung des Landes zu nehmen – im November 1918 dankte er schließlich ab.

„Lippes letzter Fürst war ein moderner Mann, der sich für Technik interessierte, die Industrialisierung des Landes vorantrieb, aber auch ein Freund der Kunst, der sogar im Krieg den Wiederaufbau des Theaters unterstützte“, schreiben die Veranstalter. Sich mit diesem Mann und seinen Vorfahren zu beschäftigen, lohne sich. Zumal seine Nachkommen bis heute im Detmolder Schloss leben.

Den Vortrag halten Cornelia Müller-Hisje und Carl-Heinz Helwig im abwechslungsreichen Zwiegespräch zu passenden Bildern. Musik aus jener Zeit spielt Julio Graf von Arancibia am Klavier.

Der Eintritt kostet 5 Euro, mit Gästekarte ist er frei.