Marianne Sieweke (67) ist Mutmacherin und Aktivistin für Menschen mit Handicap in Horn-Bad Meinberg. Jetzt startet sie eine neue Initiative „Barrierefreies Horn-Bad Meinberg“ und baut dabei auf einen starken Partner. Die GUT (GesUndTourismus Horn-Bad Meinberg GmbH) unterstützt die Initiative des Senioren- und Behindertenbeirates Horn-Bad Meinberg, der sich ab sofort BuS (Beeinträchtigte und Senioren Horn-Bad Meinberg) nennt. Geplant ist eine Kampagne der Öffentlichkeitsarbeit und eine Vortragsreihe im Kurgastzentrum. Das Ziel: Mehr Barrierefreiheit in Horn-Bad Meinberg. Das soll nicht mit dem erhobenen Zeigefinger gelingen, sondern durch eine sympathische Ansprache auf vielen Kanälen. Zum Beispiel entstanden Handzettel und ein Plakat. „Damit will ich das Positive nach vorne stellen, mit Bürgern und Unternehmern ins Gespräch kommen und unsere Stadt weiterentwickeln“, sagt sie dem Stadt-Anzeiger. Dabei geht es ihr nicht nur um sichtbare Barrieren. „Wir brauchen mehr Herzlichkeit und Mitmenschlichkeit“, sagt sie. „Eine starke Frau“ Vor 30 Jahren erkrankte Marianne Sieweke an Multipler Sklerose (MS) und ist seither auf den Rollstuhl angewiesen. Das hielt sie aber nicht davon ab, sich ehrenamtlich in HornBad Meinberg zu engagieren – und das bemerkenswert vielfältig mit ganzem Einsatz und Engagement. Eine „starke Frau“ befand auch Landrat Dr. Axel Lehmann 2019 bei der Verleihung der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschlands. Mit Idealismus und Überzeugungskraft, wenn nötig auch hartnäckig, trat sie für verbesserte Lebensbedingungen behinderter Menschen im Alltag ein. Unter anderem fuhr sie mit Beiratsmitgliedern den Ortsteil Bad Meinberg ab, um auf Stolperkanten und nötige Bürgersteigabsenkungen aufmerksam zu machen. Engagiert setzte sie sich für den Bau barrierefreier öffentlicher Toiletten und beim Umbau des Kurgastzentrums für eine rollstuhlgerechte Einrichtung ein. Stark machte sie sich auch für einen barrierefreien Zugang zum Informationszentrum an den Externsteinen und für die Verlegung der dortigen Bushaltestelle. Seit 2011 bietet Marianne Sieweke regelmäßig Sprechstunden an, nimmt telefonisch oder persönlich Hilfeersuchen entgegen und kümmert sich zeitnah um Lösungen, um nur einige Aktivitäten der stellvertretenden Vorsitzendes der BuS zu nennen. Fördergelder winken Unterstützung fand sie in Günter Till, dem früheren Gemeinde- und Kurdirektors Wangeooges, der später Stadtfeste in Detmold ins Leben rief. Der Pensionär bringt in die Gruppe wichtige Erfahrung in Sachen Barrierefreiheit ein. Besonders Inhaber von Ladenlokalen, Gaststätten und Restaurants will er erreichen, um auch Fördermöglichkeiten für einen barrierefreien Umbau aufzuzeigen. Seine berufliche Erfahrung hilft dem Bad Meinberger Pensionär, Wege aufzuzeigen. Wege, um die wachsende Zahl an Menschen mit Handicap als Gast oder Kunde begrüßen zu können. Eintritt ist frei Im Rahmen der Vortragsreihe „Zukunft braucht Herkunft“ wird Günter Till am Dienstag, den 27. Februar 2024 einen Vortrag zum Thema Barrierefreiheit halten. Das Ziel ist es, über Möglichkeiten zur Unterstützung von Menschen mit Handicap zu informieren, die Infrastruktur zu verbessern und über entsprechende Fördermittel zu sprechen. Der Eintritt an diesem Tag ist frei. Los geht es um 19.30 Uhr. Der Vortrag findet im Kurgastzentrum, Raum Norderteich, statt. Die Vortragsreihe soll dann im nächsten Quartal weitergehen. Für Kurdirektor Thorsten Brandt ein wichtiges Thema, das er gerne unterstützt.
