Bad Meinberg darf sich weiter Heilbad nennen

Die Vertreterin der Bezirksregierung übergibt die Zertifizierungsurkunde an die Stadt und die GesUndTourismus Horn-Bad Meinberg GmbH. Für die nächsten Jahre fließt weiter Geld aus der Kurortehilfe des Landes.

Horn-Bad Meinberg. „Das Staatsbad Bad Meinberg erfüllt nach Überprüfung weiterhin die Voraussetzungen für ein staatlich anerkanntes Heilbad“, steht in der Urkunde. Erleichterung und Freude bei den Verantwortlichen nach den einjährigen Vorbereitungen. Mit der erneuten Zertifizierung kann Bad Meinberg auch die kommenden zehn Jahre mit dem Heilbad-Status werben. Für potenzielle Gäste, die sich bei der GesUndTourismus Horn-Bad Meinberg (GUT) informieren, durchaus ein wichtiges Argument für einen Aufenthalt, so Kurdirektor Thorsten Brandt. Für die Stadt ist damit ein monetärer Vorteil verbunden.

Eine Zertifizierung erhält ein Kurort nur, wenn er eine ganze Reihe von Voraussetzungen erfüllt. Nach Angaben von Marion Schostag-Grondorf, juristische Dezernentin bei der Bezirksregierung, sind die Anforderungen im Kurortegesetz aufgelistet. Für Heilbäder gibt es die höchsten. So muss im Ort ein Heilmittel zur Anwendung kommen, in diesem Fall ist es das Heilwasser. Weitere Voraussetzungen sind unter anderem eine Anlaufstelle wie das Kurgastzentrum, wo es Informationen und Beratung gibt. Außerdem braucht es einen Kurpark, Gesundheitsangebote, Veranstaltungen, Badearzt, Gesundheitseinrichtungen und eine Infrastruktur mit Wegen.

Die GUT musste ein Gutachten über die Qualität der Luft sowie eines über das Bioklima anfertigen lassen. Die Messungen zogen sich über ein Jahr hin. Da der Deutsche Wetterdienst sehr ausgelastet ist, fehlt noch die schriftliche Bestätigung. Klar ist nach Auskunft von Marion Schostag-Grondorf jedoch, dass die Luft nicht mit Schadstoffen belastet ist. „Es hat sich auch an Verkehrsbelastungen nichts groß geändert. Das Ergebnis ist absehbar gut“, so die Dezernentin. Top sei auch das Heilwasser, das im Rahmen einer Trinkkur angewendet werden kann. Es sei calcium-, magnesium- und sulfathaltig. Beim Klima ging es um Hauptwindrichtungen und wie die Luftqualität bei Kälte oder Hitze ist.

„Das ist ein besonders wichtiger Tag, insbesondere für Bad Meinberg“, freute sich Bürgermeister Heinz-Dieter Krüger. „Ich glaube, wir haben einen neuen Meilenstein gesetzt.“ Mit dem Prädikat könne die Stadt für den Gesundheits- und Tourismusstandort werben und diesen weiterentwickeln. Dieses sei auch Bestätigung für den Weg der Stadt, die die Kurliegenschaften vom Landesverband Lippe übernommen hatte. Die Kurortehilfe sei eine wichtige Unterstützung für den Erhalt der Kuranlagen und der besonderen Angebote, von denen auch die Bürger enorm profitierten, erklärte Krüger. Durch den Heilbad-Status von Bad Meinberg erhält die Stadt zur Unterstützung der Staatsbad-Infrastruktur jedes Jahr die Kurortehilfe. Diese beträgt für Bad Meinberg und den Luftkurort Holzhausen-Externsteine zusammen 675.000 Euro im Jahr.

Erfolgreich bearbeitet haben den Antrag auf Rezertifizierung Kurdirektor Thorsten Brandt und sein Team, denen Krüger seinen Dank aussprach. Für die Weiterentwicklung von Bad Meinberg kann die Stadt Fördermittel gut gebrauchen. Im Silvaticum ist ein Bewegungspark geplant, der Seekurpark wird im Herbst entschlammt und attraktiver gestaltet. Den historischen Kurpark könnten Lichtilluminationen in den Abendstunden attraktiv ausleuchten. Ideen gibt es.

Kontakt zur Autorin unter cgroene@lz.de